Autor: Susanne Gronmayer

Zu den Wildfrüchten in den Jura

Hagebutten im Jura

Hagebutten Ernte


Der erste Schnee im Jura ist gefallen, mit ihm sind die ersten Nachtfröste gekommen und haben gute Arbeit geleistet. Die von weit her leuchtend roten Hagebutten sind weich geworden und haben an Süße gewonnen. Sie haben zwar den schönen Glanz verloren, sind jetzt matt und schrumpelig, aber die Aromen sind explodiert. Feine Säure und fruchtige Süße mit rosigem Abgang sind gepaart mit Aromen wie Vanille und Holz.

Nach zwei Stunden geben wir auf. Die Körbe sind übervoll und die Hände zeigen Spuren des Kampfes mit den Dornen. Feine Lederhandschuhe sind unbedingt zu empfehlen. Zu Hause geht die Arbeit weiter mit dem Entkernen der Früchte. Die Flotte Lotte macht ihre Arbeit gut, dennoch bleiben kleine Kerne und die feinen Häärchen drin. Also noch eine Runde Turbomixer. Jetzt ist die Fruchtmasse feiner, cremiger, mit nur noch ein paar kleinen Kernstücken – die gehören für uns jetzt einfach zu dieser wilden Variante dazu. Mit weniger als der Hälfte Zucker wie Fruchtgewicht bekommt man eine sehr erfrischende Marmelade, die aber nur hält, wenn sie eingeweckt wird.

40 Minuten bei 85 Grad.

Großartig was die Familie der Rosengewächse uns in der kalten Jahreszeit an Früchten schenkt. Jetzt ist die Wildfrucht Ernte vorbei, denken sie. Stimmt fast, wenn da nicht noch die Mispeln wären, die noch etwas länger Zeit brauchen, bis sie sich in eine Delikatesse verwandeln. Du kannst dich auf den nächsten Beitrag freuen, da erzähle ich dir noch ein bisschen mehr über die Mispel.

Hagebutten

Zubereitung Hagebutten Marmelade

Drei Haselnüsse für…

Haselnüsse

Jetzt, wo ich sie nach vier Wochen Trockenzeit in die grossen Säcke abfülle, erinnere ich mich wieder an die Zeit des Sammelns.


Es war die Zeit wo der Sommer sich noch nicht verabschiedet hatte und der Herbst nur Ahnung war. Himmelblau waren die Nachmittage an denen Susanne und ich mit dem Fahrrad der Aare entlang radelten, mit dem Blick zu den Haselbaumkronen, hoffend viele glockenförmige Nussfrücht zu entdecken. Viele Haseln waren dieses Jahr voll behangen. Wunderbare Musik entstand, als die Nüsse beim Schütteln ins Wasser platschten oder auf die flachen Aaresteine runter ploppten und hüpften. Manchmal war ich auch alleine unterwegs. Einmal sogar bekam ich unerwartet Erntehilfe von einem Inder der diese Nüsse noch nie in seinem Leben gesehen hatte und dem ich die besten Schütteltricks verriet. Vielleicht treffe ich ihn nächstes Jahr wieder, meinen „Haselfreund“…

Haselnüsse enthalten übrigens Vitamin A, B1, B2, B3, B6, B9, C, E, Calcium, Eisen, Natrium, Phosphor, Kalium, das erzählt mir Wikipedia und vor allem ein wunderbares Aroma, welches beim Rösten besonders intensiv wird. Sobald ich Zeit habe, werde ich versuchen einen eigenen Nussaufstrich herzustellen. Den richtigen Mixer dazu habe ich nach langem Suchen gefunden, aber das ist eine andere Geschichte.